Umfragen sind ein gängiges, beliebtes und gut geeignetes Format der Bürgerbeteiligung, um Stimmungsbilder zu den verschiedensten Themen einzufangen. Dennoch stellen sich bei jeder Befragung die Fragen: Wie erzeugt man eine möglichst große Aufmerksamkeit in der ganzen Breite der Bevölkerung? Und wie aktiviert man die Menschen zur Teilnahme? Dabei gibt es zentrale Stellschrauben, die für den Erfolg und die Akzeptanz von Bürgerbefragungen entscheidend sind.
Bereits bei der Vorbereitung der Bürgerbefragung geht es darum, die interne Kommunikation innerhalb der Verwaltung zu optimieren. Möglicherweise gibt es andere Abteilungen oder Referate, die ebenfalls mit der Befragungsthematik zu tun haben? Für sie können die Ergebnisse womöglich ebenfalls relevant sein. Daher lohnt es sich, Allianzen zu schmieden, die Kolleg*innen aktiv mit einzubinden und auch in die Außenkommunikation zu involvieren.
Die Außenkommunikation ist der nächste Punkt. Hier braucht es Transparenz und eine breite, crossmediale Ausrichtung, die auf die Zielgruppe der Befragung abgestimmt ist. Neben den klassischen Kanälen sollten Kommunen auch auf gesellschaftliche Multiplikator*innen setzen, z.B. Vereine, Institutionen, Bildungseinrichtungen.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Zeitmanagement. Erfolgreiche Bürgerbefragungen brauchen Vorlauf für die inhaltliche Planung, aber auch für die interne Kommunikation, die Zielgruppendefinition und ein darauf abgestimmtes Kommunikationskonzept. Daher sollte dafür entsprechend Zeit eingeplant werden.
Kommunen sollten sich ebenso über die zusätzliche Motivation durch ein Incentive Gedanken machen. Vielleicht erhöhen Gutscheine für Kulturangebote oder Spendenzusagen den Teilnahmeanreiz?
Ganz entscheidend für den Erfolg einer einzelnen Bürgerbefragung und auch für langfristig erfolgreiche Bürgerbeteiligung ist Transparenz. Nicht nur die „Spielregeln“ müssen transparent kommuniziert werden. Auch die Ergebnisse der Befragung müssen bürgernah und bürgerfreundlich vorgestellt werden, z.B. mithilfe eines Ergebnisposters. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Kommunen aufzeigen, wie es kurz- wie langfristig mit den Ergebnissen der Befragung weitergeht.
Marc Schäfer hat als Teamleiter Bürgerbefragungen bei der wer denkt was GmbH schon Dutzende Befragungen begleitet, koordiniert und konzeptioniert. Basierend auf seiner jahrelangen Erfahrung gibt er auf dem Bürgerbeteiligungs-Blog werbeteiligtwie.de noch viele weitere Tipps und beschreibt anschaulich, worauf Städte und Gemeinden bei der Durchführung von Umfragen achten sollten. Hier geht‘s zum Beitrag 7 Tipps für erfolgreiche Bürgerbefragungen.