Waldecho: Naturnahe Waldwirtschaft

Illegale Müllablagerungen im Wald, umgestürzte Bäume auf Wegen oder beschädigte Ruhebänke beim Spazieren können Waldbesucher per Smartphone jetzt auf einer öffentlichen Website Waldecho Rheinland-Pfalz melden.


 

„Mit dieser zeitgemäßen Art der Kommunikation schafft Landesforsten Rheinland-Pfalz noch mehr Transparenz und Bürgernähe für den Wald. Damit nehmen wir bei der Bürgerbeteiligung eine bundesweite Vorreiterrolle ein“, erläuterte Forstministerin Ulrike Höfken am Mittwoch anlässlich der Vorstellung des Waldechos im Lennebergwald bei Mainz.

Anliegen oder auch Beschwerden der Bürger zum Wald landen über dieses Portal automatisch beim zuständigen Forstamt. Bearbeitungsstand, Antworten und Kommentare können für jedermann sichtbar auf dem Waldecho-Webportal eingesehen werden.

Umweltministerin Ulrike Höfken erläutert das Waldecho vor Vertretern der Presse.
Umweltministerin Ulrike Höfken erläutert das Waldecho vor Vertretern der Presse gemeinsam mit dem Leiter des Forstamts Rheinhessen, Dr. Gerhard Hanke sowie dem Ersten Kreisbeigeordneten des Landkreis Mainz-Bingen, Adam Schmitt.

Wir möchten einerseits die Anliegen der Waldbesucher an unseren Wald besser kennenlernen, um im Rahmen der nachhaltigen Waldbewirtschaftung darauf reagieren zu können. Andererseits ist es uns wichtig, die Konflikte, die durch die unterschiedlichsten Nutzer des Waldes auftreten, an Ort und Stelle transparent zu erklären und zu diskutieren“, so Höfken.

An den vier durch Waldbesucher stark frequentierten Test-Forstämtern Kaiserslautern, Trier, Haardt und Rheinhessen testet Landesforsten Rheinland-Pfalz in einem 12-monatigen Pilotbetrieb das Waldecho. Das Deutsche Forschungsinstitut für Öffentliche Verwaltung Speyer begleitet und evaluiert das Projekt wissenschaftlich. Waldbesucher können vor Ort über die Webseite www.waldecho.rlp.de oder die Android-App Fotos von ihrem Anliegen aufnehmen und diese mit den georeferenzierten Standortdaten des Smartphones an das Webportal senden. Auf einer Landkarte markiert, gegliedert nach Kategorien und Bearbeitungsstatus erscheint nicht nur das Anliegen des Bürgers, sondern auch die Antwort der Förster.

Angestoßen wurde diese Entwicklung durch die aktuell abgeschlossene FSC®-Zertifizierung des Staatswaldes. FSC fordert eine stärkere Beteiligung der Interessengruppen und ein Beschwerdemanagementsystem. Nach Abschluss einer erfolgreichen Testphase könnte das Waldecho als Qualitätsmanagementsystem im Rahmen der FSC®-Zertifizierung des Staatswaldes in Rheinland-Pfalz eingesetzt werden. Neben der App „Hilfe im Wald“, mit der Waldbesucher Hilfe rufen und ihren Standort übermitteln können, ist das Waldecho ein weiterer Schritt zur Digitalisierung und mehr Bürgernähe der Umweltverwaltung.

Das Waldecho Rheinland-Pfalz wurde auf Basis des Mängelmelders der wer denkt was GmbH realisiert.
Das Waldecho Rheinland-Pfalz wurde auf Basis des Mängelmelders der wer denkt was GmbH realisiert.

Die Umsetzung des Waldechos erfolgte auf Basis des Mängelmelders. Daher können Bürgerinnen und Bürger neben der neuen Waldecho-App auch die bereits etablierte App „Mängelmelder“ nutzen. Sofern sich ein Nutzer innerhalb der vier Forstamtsbezirke im Wald befindet, erhält der Nutzer neben den bisherigen Kategorien auch forstspezifische Kategorien wie bspw. „Brennholz“, „Jagd“ und „Naturschutz“ zur Auswahl. Diese Anliegen erreichen dann direkt das jeweils zuständige Forstamt.