BÜRGERBEFRAGUNGEN & UMFRAGEN

Bürgerbefragungen und Umfragen als niedrigschwellige, weit verbreitete und beliebte Form der Bürgerbeteiligung ermitteln mithilfe von Fragebögen die Präferenzen, Meinungen sowie Bedarfe und Umstände der Bürgerinnen und Bürger bzw. einer beliebigen Zielgruppe. Sie sind besonders gut geeignet, um einerseits soziodemografische Kennzahlen und Merkmale (wie beispielsweise Alters- und Geschlechterverteilung oder Haushaltsgröße und -zusammensetzung) sowie andererseits die Meinungen zu tagesaktuellen Themen, zur allgemeinen Zufriedenheit ebenso wie zu Entwicklungsprozessen und Zukunftsperspektiven zu ermitteln. Bürgerbefragungen haben sich als erfolgreiche Beteiligungsmethode auch in kleineren Kommunen bewährt und liefern praxisnahe und quantifizierbare Informationen darüber, welche Themen den Menschen am Herzen liegen und welche Bedarfe sie haben.

Vorteile von Bürgerbefragungen & Umfragen

  • Kostengünstig und flexibel einsetzbar
  • Intuitives und niedrigschwelliges Format
  • Hohe Akzeptanz – auch bei schwer erreichbaren Zielgruppen
  • Hohe Anzahl von Teilnehmenden schon bei geringem Ressourceneinsatz
  • Hohe Datenqualität und externe Validität (Generalisierbarkeit)
  • Fundierte Schlüsse zu Themen, Tendenzen und Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger auf einer breiten Basis
  • Repräsentative Meinungs- und Stimmungsbilder können ermittelt werden
  • Bürgernahe und kompakte Ergebnisdarstellung mit quantifizierbaren Informationen

Die wer denkt was GmbH unterstützt Sie mit technischer und sozialwissenschaftlicher Expertise und bietet eine komfortable Lösung für die Konzeption, Einrichtung, Durchführung sowie Auswertung verschiedener Befragungsverfahren – online wie offline. Das Verfahren lässt sich dabei flexibel auf verschiedenste Anwendungsfälle und (nahezu) themenunabhängig ausrichten und einsetzen.

Beispielhafte Anwendungsbereiche von Bürgerbefragungen & Umfragen

  • Erstellung von Entwicklungs- und Zukunftsstrategien (Stadtleitbilder, Stadtentwicklungskonzepte, Mobilitätskonzepte, Klimaanpassungskonzepte etc.)
  • Ermittlung des Mobilitätsverhaltens und Evaluation des lokalen Verkehrs (Erfassung von Mobilitätsdaten, Pendelstrecken etc.)
  • Einschätzung und Verbesserung der Zufriedenheit mit städtischen Angeboten, Dienstleistungen und Services
  • Ermittlung der Bedarfe und Lebenszufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger vor Ort
  • Evaluation des Sicherheitsgefühls (Sicherheitsbefragung)
  • Konsolidierung / Priorisierung des Haushalts und öffentlicher Ausgaben
  • Verfahrensevaluation (bspw. auch von anderen Beteiligungsverfahren)
  • Nachzeichnen des sozialen Wandels bzw. von Veränderungen in Meinungen und Präferenzen mittels kontinuierlicher Befragungen
  • (Digitale) Stimmabgabe für eine Wahl bzw. e-Votings (bspw. für die Wahl einer städtischen Jugendvertretung)

Bürgerbefragungen eignen sich hervorragend dafür, Bedürfnisse, Schwerpunkte und besondere Interessen der Bürgerinnen und Bürger sichtbar zu machen. Darüber hinaus machen sie Themen für eine breite Öffentlichkeit sichtbar und stellen diese zur Diskussion, entschärfen Konfliktlinien bzw. wirken diesen entgegen, geben neue Impulse in laufenden Verfahren, sichern Entscheidungsprozesse ab und legitimieren diese. Sie können dank der hohen Anzahl an erreichten Einwohnerinnen und Einwohnern beispielsweise auch besonders gut zur Förderung der lokalen Beteiligungskultur allgemein und als Ausgangspunkt für den Aufbau einer breit angelegten Beteiligungsplattform konkret dienen. Ebenso können sie bestehende Plattformen im Sinne der Weiterentwicklung der Beteiligungsverfahren ergänzen und/oder diese evaluieren.

Interessengeleitete offene Bürgerbefragungen bzw. Umfragen sind für alle interessierten Personen zugänglich, basieren also nicht auf einer zuvor fest definierten Stichprobe, und können sowohl selbstständig als auch ergänzend zu anderen, zugangsbeschränkten Erhebungen eingesetzt werden. Die Teilnahme erfolgt aus eigener Motivation bzw. aus eigenem Interesse (Selbstselektion). Vorbereitung, Umsetzung und Durchführung sind üblicherweise mit vergleichsweise geringen Ressourcen und Zeitaufwand verbunden. Mit offenen Befragungen können also schnell und effizient Eindrücke vom Meinung- und Stimmungsbild der Bürgerinnen und Bürger (oder einer anderen Zielgruppe) zu aktuellen kommunal- und regionalpolitischen Themen gewonnen werden.

Eine repräsentative Umfrage zielt darauf ab, Ergebnisse und Erkenntnisse zu erzielen, die auf eine bestimmte größere Zielgruppe oder Gesamtpopulation/Grundgesamtheit übertragen werden können. Repräsentative Umfragen sind aufgrund der Stichprobenziehung (häufig aus einem Melderegister) und gezielten Rekrutierung der Personen aus dieser gezogenen Stichprobe zeit- und kostenintensiver als reine offene, interessengeleitete Umfragen, bieten jedoch eine höhere externe Validität (Gültigkeit der Ergebnisse bzw. Ausmaß, in welchem Ergebnisse verallgemeinert werden können) und erlauben fundierte Rückschlüsse auf die nicht-befragte Gesamtheit an Personen der Zielgruppe. Stichprobenbasierte Verfahren bieten sich darüber hinaus auch gut für Haushaltsbefragungen, wie etwa zum Mobilitätsverhalten, an.

Wiederholende Befragungen und Bürgerpanel ermöglichen es, Informationen über die konkrete Lebenssituation der Bürgerinnen und Bürger, die Bevölkerungsstruktur, die kommunalpolitische Entwicklung sowie die Wahrnehmung von Kommune, Politik und Verwaltung aus Bürgerperspektive über einen längeren Zeitraum hinweg zu ermitteln. Das Bürgerpanel umfasst eine repräsentative Stichprobe, die wiederkehrend zu verschiedenen Zeitpunkten befragt werden kann. Durch die wiederholte Befragung derselben Personen lassen sich mittels des Bürgerpanels Längsschnittdaten generieren, mit deren Hilfe die zeitliche Veränderung der individuellen Präferenzen und Meinungen identifiziert werden kann. Mit den Daten wiederholender Befragungen verschiedener Personen lässt sich hingegen die zeitliche Veränderung der Stimmungslage von Bürgerinnen und Bürger als Kollektiv/Gemeinschaft nachzeichnen.

Egal ob kleines oder großes Befragungsprojekt, interessengeleitete oder repräsentative Umfrage, Befragung von Einzelpersonen oder Haushaltsbefragung, einmalig oder kontinuierlich über einen längeren Zeitraum hinweg – die wer denkt was GmbH bietet Ihnen flexible und praxiserprobte Lösungen und berät Sie gerne bei Ihrem Vorhaben. Die Online-Lösungen von wer|denkt|was lassen sich dabei problemlos mit Offline-Komponenten (wie Papierfragebögen) komplementieren und können beispielsweise auch begleitend zu Verfahren vor Ort eingesetzt werden.

wer|denkt|was begleitet Sie mit wissenschaftlicher Expertise bei der Verfahrenskonzeption, Erstellung des Fragebogens, Einbettung der Öffentlichkeitsarbeit, Durchführung sowie abschließenden Datenaufbereitung, -auswertung und -interpretation.

Zur gezielten, kontinuierlichen und effizienten Befragung und somit Erhebung statistischer Daten mithilfe von Online-Fragebögen und Formularen kann es sich empfehlen, eine eigenständige digitale Befragungsplattform einzurichten. Mit dieser können selbstständig datenschutzkonforme Befragungen kollaborativ eingerichtet, durchgeführt und ausgewertet werden. Auf diese Weise können schnell und effizient aktuelle Trends, bzw. Meinungs- und Stimmungsbilder der Bürgerschaft zu aktuellen kommunal- und regionalpolitischen Themen im Bereich der lokalpolitischen Agenda sichtbar gemacht werden. Auch in diesem Fall können Sie auf die technische Expertise von wer|denkt|was zurückgreifen.

Dabei gehören die von der Deutschen Forschergemeinschaft formulierten Prinzipien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis zu unseren Grundsätzen. Bei der Datenerhebung sowie -verarbeitung richten wir uns streng nach den Grundsätzen der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO) sowie dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG-neu). Darüber hinaus halten wir strikt die weiteren Empfehlungen und Richtlinien zu Datenschutz und Datensicherheit der Deutschen Gesellschaft für Online-Forschung (DGOF) ein, deren korporatives Mitglied wir sind.

wer|denkt|was engagiert sich im Rahmen der Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungseinrichtungen außerdem für den Transfer aktueller Forschungsergebnisse auf die Anwendungsfelder der digitalen Bürgerbeteiligung. So pflegen wir u.a. als Praxispartner des NRW-Forschungskolleg Online-Partizipation den Dialog mit der Wissenschaft. Weiterhin unterstützt wer|denkt|was verschiedene Forschungspartner mit Forschungsdaten und -zugängen sowie Praxisexpertise.

wer denkt was GmbH ist DGOF Mitglied
Logo Forschungskolleg Online-Partizipation NRW

Best Practice

Mit der Teilnahme am Förderprojekt #mobilwandel2035 des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) hat sich die Stadt Bad Honnef auf den Weg gemacht, ein hybrides Lösungskonzept zu erarbeiten, um den Herausforderungen im Pendlerverkehr in Zukunft nachhaltig sowie langfristig begegnen zu können. Vor diesem Hintergrund erfolgte im Zeitraum vom 21.08.2021 bis zum 21.10.2021 eine aktuelle Bestandsaufnahme der Wahrnehmung des Verkehrs, der Mobilität sowie der Wünsche und Bedürfnisse aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger Bad Honnefs mittels einer Online-Umfrage mit begleitendem Papierfragebogen. Ergänzt wurde die Umfrage ab dem 15.09.2021 durch ein vertiefendes, personalisiertes Online-Tagebuch für Pendlerinnen und Pendler. Dieses wurde 19 ausgewählten Personen, die sich im Rahmen der Online-Umfrage für eine Teilnahme bereiterklärt haben, zur Verfügung gestellt.

Beide Formate – Online-Umfrage und -Tagebuch – verhielten sich komplementär zueinander im Sinne einer methodischen Triangulation bzw. des Mixed-Methods-Ansatzes: Die Online-Umfrage ging inhaltlich und in Hinblick auf das Teilnehmendenfeld in die Breite und ist somit auf der quantitativen Ebene verortet. Das Online-Tagebuch generierte mit einer überschaubaren Teilnehmendenzahl detaillierte Einsichten auf der qualitativen, inhaltlich-vertiefenden Ebene und ergänzte bzw. vertiefte die quantitativen Daten der Befragung zu Verkehr und Mobilität mit konkreten Alltagseindrücken. Auf diese Weise wurde zielgerichtet ein Methodenmix ins Feld geführt, wobei die einzelnen Erhebungen aufeinander aufgebaut und sich ergänzt haben.

Die Erhebungen fanden in Rahmen einer groß angelegten, multimedialen Kampagne statt. So wurde hier eine mustergültige, breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit geleistet, welche sich auch in den guten Teilnahmezahlen ausdrückt. Zum einen startete die Online-Umfrage an einem „Tag der Mobilität“, in dessen Rahmen auf Veranstaltungen auf die Erhebungen und das Gesamtprojekt aufmerksam gemacht wurde. Zum anderen wurde die Umfrage sowohl online (inklusive Image- und Erklärfilm), offline (Printmedien) als auch über Guerilla-Marketing-Aktionen (0€-Strafzettel für Falschparker mit Verweis auf die Erhebungen, Fahrradsattelüberzüge etc.) beworben. Mit einem Incentive-Gewinnspiel wurde darüber hinaus die Motivation für die Teilnahme erhöht.

In Rahmen der Fortschreibung des Stadtleitbilds bis 2035 hat die Stadt Böblingen eine umfassende repräsentative Bürgerbefragung zusammen mit der wer denkt was GmbH durchgeführt, um die Weiterentwicklung des bisherigen Stadtleitbilds auf eine möglichst breite, gesamtgesellschaftliche Basis zu stellen. Die Umfrage startete am 12.07.2021 und war für einen Befragungszeitraum von sechs Wochen bis zum 23.08.2021 verfügbar.

Auf Grundlage der 1) Themenfelder und Schwerpunkte des Stadtleitbilds Böblingen 2020 („Urbane Welt“, „Lebenswelt“, „Wohnwelt“, „Arbeitswelt“, „Bildungswelt“, „Freizeitwelt“ sowie „Stadt und Bürgerschaft“), 2) 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen sowie der 3) Ergänzungsvorschläge der Verwaltung zu einzelnen Themenfeldern („Klimaschutz und Globalisierung/ globale Verantwortung – kommunales Handeln“, „Mobilität“, „Inklusion“ sowie „Integration“) wurde von wer|denkt|was ein Katalog mit über 100 möglichen Frageitems in Form von Haupt- und Teilfragen erstellt und der Stadt zur weiteren Abstimmung zur Verfügung gestellt.

Basierend auf diesem umfangreichen Fragenkatalog wurde der Fragebogen gemeinsam mit den zuständigen Ansprechpartnerinnen der Stadtverwaltung sowie unter Einbeziehung der Fraktionen des Gemeinderats in einem kollaborativen Prozess mit mehrfachen Feedback- und Rückkopplungsschleifen entwickelt und umgesetzt. Der Umfrageentwurf wurde in diesem Rahmen in unterschiedlichen Ausschüssen des Gemeinderats vorgestellt, sodass weitere Möglichkeiten für Rückfragen und Anmerkungen bestanden.

Die repräsentative Umfrage wurde als Online-Befragung mit ergänzendem Papierfragebogen durchgeführt. Für die zugangsbeschränkte Befragung wurde jeder Person, die Bestandteil der repräsentativen Stichprobe war, ein personalisiertes Anschreiben inklusive individuellem Zugangsschlüssel zugestellt.

Darüber hinaus bestand die Möglichkeit für diejenigen interessierten Personen, die nicht im Rahmen der Stichprobe ausgewählt und angeschrieben wurden, zusätzlich an der Befragung teilzunehmen (offene Befragung). Hier bestand ebenfalls die Möglichkeit online wie offline teilzunehmen. Personen ohne Zugangsschlüssel wurden auf eine separate Befragung umgeleitet, sodass die Daten voneinander getrennt erhoben, gespeichert und ausgewertet werden konnten.

Für eine möglichst große Beteiligung ging die Stadt kreative Wege: Servicepoints in den Stadtteiltreffs unterstützten die Böblingerinnen und Böblinger beim Ausfüllen der Umfrage. Hier wurden Fragen erklärt oder in andere Sprachen wie Englisch, Französisch, Italienisch, Türkisch, Kroatisch, Polnisch, Russisch und Arabisch übersetzt. Außerdem standen Laptops und Tablets bereit, an denen die Umfrage mit technischer Unterstützung ausgefüllt werden konnten.

Eine weitere Besonderheit in dieser Hinsicht war, dass sowohl der Online-Fragebogen als auch der Papierfragebogen in zwei Sprachen, Deutsch und Englisch, zur Verfügung gestellt wurde. Mit einem Klick konnten die Teilnehmenden so im Online-Fragebogen ganz einfach zwischen einer deutschen und einer englischen Sprachversion wechseln. Und das auch mitten im Fragebogen.

Darüber hinaus wurde gemeinsam mit dem Amt für Soziales ein Mehrebenenansatz entwickelt, der das Befragungsverfahren kommunikativ einrahmte und begleitete, sodass auf diesem Wege auch Teilnehmende aus schwer erreichbaren bzw. besonders zu berücksichtigenden Zielgruppen gewonnen werden konnten.

Um auf die zukünftige Bevölkerungsentwicklung und den damit verbundenen Betreuungsbedarf von Familien mit Kindern im Grundschulalter langfristig reagieren zu können, hat die Stadt Konstanz im Jahr 2019 gemeinsam mit wer|denkt|was eine Evaluation des städtischen Betreuungsangebots mittels einer Elternbefragung vorgenommen. Der Fragebogen wurde gemeinsam von der Stadt, der Universität Konstanz, den Konstanzer Gesamtelternbeiräten der Schulen und KiTas sowie wer|denkt|was entwickelt. Auf diese Weise wurde durch die Befragung eine personenzentrierte und interessengerechte Grundlage für weitere Analysen und Planungen der Angebotsausgestaltung sowie des zukünftigen Betreuungsbedarfs der Stadt zum See geschaffen.

Um die Zielgruppe bestmöglich zu erreichen und eine sichere, verifizierte Teilnahme zu gewährleisten, wurden für die Befragung insgesamt 3.485 Konstanzerinnen und Konstanzer, die ein oder mehrere Kinder im Alter zwischen vier und zehn Jahren haben, durch die Stadt postalisch zur Befragung eingeladen. Sie erhielten zusätzlich zum Anschreiben, das die Befragungshintergründe sowie -ziele erläuterte, einen Zugriffsschlüssel, der sie als Bestandteil der Stichprobe kennzeichnete und zur Teilnahme an der Befragung berechtigte. Parallel hierzu wurde eine offene, also nicht zugangsbeschränkte, Umfrage über die städtische Beteiligungsplattform (www.konstanz-mitgestalten.de) beworben und zugänglich gemacht, um auf diese Weise allen Interessierten außerhalb der ermittelten Stichprobe eine Teilnahme zu ermöglichen.

Die Ausschöpfungs- bzw. Rücklaufquote betrug über 37 % Besonders hervorzuheben ist hierbei die hohe Teilnahmebereitschaft von Bürgerinnen und Bürgern, die nicht in Deutschland geboren wurden – mit rund 20 % aller Teilnehmenden, konnte auch für diese, oft schwer zu erreichende Bevölkerungsgruppe eine sehr gute Beteiligungsquote erzielt werden. Zusätzlich haben mehr als 350 Personen an der der offenen Befragung teilgenommen und auf diese Weise die Perspektive(n) auf das Thema bereichert.

Insgesamt zeigten sich die befragten Personen sehr auskunftsfreudig: so wurden bei den entsprechenden Möglichkeiten zur Freitexteingabe insgesamt über 70 Din-A4-Seiten an Antworten zusammengetragen, die der Stadt aufbereitet übergeben wurden und die deskriptive Auswertung um qualitative Facetten und Einschätzungen sowie das ein oder andere Bonbon in Mundart erweiterte.

Im Rahmen der Erstellung eines Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) und der darin enthaltenen „Altstadtsanierung 2.0“ führte die Stadt Alsfeld eine Bürgerbefragung zur Sanierung und Gestaltung des historischen Marktplatzes durch, um alle Bürgerinnen und Bürger frühzeitig in diese Prozesse der Stadtentwicklung einzubinden.

Gemeinsam mit der Stadtverwaltung Alsfeld und NH Projektstadt hat die wer denkt was GmbH…

  • den Fragebogen konzeptioniert,
  • diesen sowohl in elektronischer bzw. digitaler als auch schriftlicher Form umgesetzt, sowie
  • die Ergebnisse der Umfrage ausgewertet und aufbereitet.

Im Zeitraum vom 27.12.2018 bis zum 06.02.2019 war die Alsfelder Bevölkerung dazu eingeladen, sich entweder im Internet mittels Online-Befragung oder schriftlich in Form eines Papierfragebogens zur Neugestaltung des Alsfelder Marktplatzes zu äußern.

Hierzu wurde öffentlichkeitswirksam in der Presse sowie auf den städtischen Seiten zur Teilnahme aufgerufen. Zusätzlich ging ein entsprechendes Informations- und Einladungsschreiben an ausgewählte Haushalte der Stadt. Auf diese Weise konnten innerhalb des Befragungszeitraums von sechs Wochen insgesamt knapp 1.000 Online- und über 150 Offline-Teilnahmen verzeichnet werden, sodass letztlich 1.103 verwertbare und validierte Datensätze Eingang in die Auswertung fanden.

In der Bürgerbefragung zeigte sich entlang aller Altersgruppen, dass der Marktplatz möglichst barrierefrei zu erreichen sein sollte – ausgestattet mit einem Pflaster, welches auch Gehbehinderte gefahrlos betreten könnten. Damit bei einem solchen Eingriff das historische Bild des Marktplatzes trotz etwaiger Umbauten erhalten werden kann, ließ sich schnell ein Kompromiss ableiten, in dem das historische Pflaster in der Mitte des Platzes erhalten und ein neues, nämlich rutschfestes, Pflaster in den Seitenbereichen verlegt werden würde. Auch sprach sich mehr als die Hälfte aller Befragten dafür aus, dass der Marktplatz weitgehend frei von Autos sein sollte. Junge Familien wünschten sich Wasserspiele auf dem Marktplatz. Ein weiterer Kompromiss der im Zuge der Befragung und ihrer Ergebnispräsentation erarbeitet werden konnte, war etwa ein bodengleicher Brunnen, der ausgeschaltet kaum erkennbar ist, sodass die Fläche trotzdem nutzbar wäre, wenn Märkte o.ä. Veranstaltungen stattfinden würden. Denn hier zeigten sich 91 % aller Befragten einig: Auf dem Marktplatz sollen auch zukünftig Märkte und Feste stattfinden können.

Die extremen Wetterlagen in den vergangenen Jahren haben bestätigt, was schon lange vorhergesagt war: Die Klimaerwärmung bleibt nicht folgenlos und ist zunehmend auch sicht- und spürbar. Mit einem Klimaanpassungskonzept als Baustein eines umfangreichen Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) will die Stadt Friedrichshafen den Konsequenzen des Klimawandels bestmöglich begegnen. Dazu wurde die Situation zu Beginn des Jahres 2019 erfasst und analysiert, um daraus Maßnahmen für die kommenden Jahre abzuleiten. Ziel ist es, unter Schlagworten wie “Klimastadt” und “Grüne Infrastruktur” langfristig die negativen Auswirkungen des Klimawandels bzw. der Erderwärmung auf die Lebenssituation und das Wohlbefinden der Bevölkerung zu mindern.

Die Stadtverwaltung setzte dabei – neben fachlicher Expertise – auch auf die Erfahrungen und Einschätzungen der Friedrichshafener Bürgerschaft. So konnten interessierte Bürgerinnen und Bürger vom 30. Januar bis 28. Februar 2019 an einer Online-Bürgerbefragung und einem öffentlichen Austausch auf der städtischen Beteiligungsplattform (mach-mit.friedrichshafen.de) teilnehmen. In der Befragung, die in einer Zusammenarbeit von der Stadt, faktorgruen sowie wer|denkt|was konzeptioniert und durchgeführt wurde, ging es vor allem darum, zu erfahren, wo (also an welchen konkreten Orten und Plätzen in Friedrichshafen) die Folgen der Klimaerwärmung besonders deutlich zu spüren sind, welche Auswirkungen die Häflerinnen und Häfler bereits bemerkt haben oder zukünftig befürchten.

Den Start der Online-Bürgerbefragung flankierte eine Auftaktveranstaltung vor Ort am 30. Januar im Graf-Zeppelin-Haus. Bei dieser stellten die beteiligten Planungsbüros die bisherigen Ergebnisse der Stadtklima-Analyse und die Prognosen für die künftige Entwicklung vor. Im Anschluss wurden erste Konsequenzen und mögliche Maßnahmen zusammengetragen sowie der Startschuss für die Online-Befragung gegeben.

Nach den sehr heißen Sommern der vergangenen Jahre wurde etwa auf die Frage nach den Auswirkungen des Klimawandels im Alltag erwartungsgemäß als Top-5 mehr Hitzetage (Platz 1.), höhere Temperaturen (Platz 2.), Trockenheit (Platz 3.), häufigere Starkregen (Platz 4.) sowie höhere nächtliche Temperaturen (Platz 5.) genannt. Die Hitze nimmt dabei auch starken Einfluss auf die Tätigkeiten im Alltag: Neben schlechtem Schlaf in heißen Nächten werden Einschränkungen bei sportlichen Aktivitäten und bei der Arbeit benannt.

Als „positive Auswirkungen des Klimawandels“ wurden vor allem die vorgegebenen Antworten (längere Badesaison, mildere Winter), aber auch längere Sommer, weniger Nebel und geringere Heizkosten aufgeführt. Grundsätzlich werden alle im Fragebogen vorgeschlagenen Maßnahmen zur Klimaanpassung seitens der Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßt. Dabei werden insbesondere „renaturierende“ Maßnahmen wie 1) Bäume / Baumpflanzungen sowie 2) allgemeine Begrünung, mit großem Abstand zu den restlichen Nennungen, besonders häufig als wünschenswert beurteilt. Weitere wünschenswerte Maßnahmen sind 3) Dach- und Fassadenbegrünung, 4) Entsiegelung (Verbesserung der Versickerung) und 5) Trinkwasserbrunnen / Wasserelemente.

Um zur Teilnahme zu motivieren, hat sich das Amt für Stadtplanung und Umwelt ein besonderes Incentive, quasi ein Schmankerl für eine rege Teilnahme, ausgedacht: Für jeweils 50 ausgefüllte Fragebögen wurde ein BürgerInnen-Baum gepflanzt.

Bei Fragen zu Befragungen und Umfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:

Marc-Christian Schäfer ist Projektleiter für Bürgerbefragungen und Bürgerpanels bei der wer denkt was GmbH.

Marc-Christian Schäfer, M.A.
Email: schaefer@werdenktwas.de
Telefon: 06151 – 62 915 56

Fabian Lauterbach ist Projektmanager und Ansprechpartner für Bürgerbefragungen und Bürgerpanels bei der wer denkt was GmbH

Fabian Lauterbach, M.Sc.
Email: lauterbach@werdenktwas.de
Telefon: 06151 – 62 915 60

Foto von Bernd-Ulrich Liebenau

Bernd Liebenau, M. A.
Email: liebenau@werdenktwas.de
Telefon: 06151 – 62 915 66

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Software & Werkzeuge

• Modul Zentrale Dienste
• Modul Umfragen & Bürgerpanel

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Beratung & Begleitung

• Fragebogenkonzeption
• Stichprobendesign
• Rekrutierung von Teilnehmenden
• Aktivierung und Öffentlichkeitsarbeit
• Auswertung und Bericht