Immer mehr kommunale Services stehen online zur Verfügung. Doch wie werden diese von den Bürger:innen genutzt? Um die digitalen Behördengänge analysieren, vereinfachen und verbessern zu können, haben die Städte Marburg, Fulda, Gießen, Limburg, Offenbach und Wetzlar in den vergangenen zwei Jahren ein eGovernment Service- und Analyse-Dashboard (eGovSAD) für Kommunen entwickelt. Es liefert wichtige Nutzungskennzahlen für eine langfristige Optimierung des digitalen Angebots und soll nun allen hessischen Kommunen und Landkreisen zur Verfügung gestellt werden. Dazu findet heute die offizielle Übergabe an das Land Hessen statt. Teil von eGovSAD ist auch eine Schnittstelle zum Anliegenmanagementsystem Mängelmelder Pro der wer denkt was GmbH. Sie sorgt dafür, dass Nutzungsdaten in das eGovSAD-System übertragen werden und dort zur Auswertung bereitstehen.
Digitale Behördengänge optimieren
Ziel des neuen Dashboards ist es, Nutzungskennzahlen und das Feedback von Nutzenden zu den Online-Services übersichtlich darzustellen und eine Analyse zu ermöglichen. Dafür können sich die Mitarbeiter:innen der Kommunen das Dashboard ganz individuell konfigurieren. Auf Knopfdruck lassen sich so Reports erstellen mit den Kennzahlen und Analyse-Daten, die die Mitarbeiter:innen benötigen.
Hessische Kommunen, die das professionelle Anliegenmanagementsystem Mängelmelder Pro nutzen, können auch dazu Nutzungsdaten im Analyse-Dashboard eGovSAD auswerten. Möglich wird das durch eine Schnittstelle der wer denkt was GmbH. Sie sorgt dafür, dass z.B. Daten zur Herkunft der Meldungen – d.h. Eingabe per Web oder App, via iOS oder Android – und zu Absprungpunkten im Eingabeprozess im Analyse-Dashboard bereitstehen. Auf diese Weise erhalten die Kommunen Hinweise darauf, wo Optimierungspotenzial beim Online-Bürgerservice besteht. Die Mängelmelder-Schnittstelle ist in Marburg und Offenbach bereits erfolgreich im Einsatz. Im Rahmen der Nachnutzung des Analyse-Dashboards können zukünftig auch weitere hessische Kommunen, die auf das Anliegenmanagementsystem von wer|denkt|was setzen, davon profitieren.
eGovSAD ab jetzt in ganz Hessen verfügbar
Das Projekt eGovSAD wurde vom Hessischen Digitalministerium mit 868.320 Euro gefördert, um die Verwaltungsdigitalisierung voranzubringen. Das Analyse-Tool soll dazu beitragen, die Prozesse zu analysieren und digitale Behördengänge in Hessen komfortabler und einfacher zu gestalten. Die eGovSAD-Plattform wird betrieben vom kommunalen IT-Dienstleister ekom21 und kommt gut an, u.a. in der Stadt Marburg, die die Federführung des Projektes innehatte.
„Dank der Analyse-Tools können wir nun genau sehen, welche Dienste gut angenommen werden, aber auch, an welcher Stelle viele Bürger:innen abspringen und den Vorgang abbrechen. Das ist eine immense Hilfe, da wir so genau wissen, an welcher Stelle wir ansetzen und nacharbeiten müssen, um den Service zu verbessern“, so Dr. Karen Verbist, Fachdienstleitung Digitalisierung der Stadt Marburg.
Künftig können alle Kommunen und Landkreise in Hessen das Analyse-Dashboard nutzen, da dieses nun Teil der Digitalisierungsplattform civento ist. Hessenweit sind ungefähr die Hälfte der angebotenen Onlinedienste technisch via civento realisiert. Das neue Analyse-Dashboard kann sofort darstellen, ob und wie die Onlinedienste genutzt werden. So kann es zu Verbesserungen bei den angebotenen Onlinediensten führen.