Am 27. Juni fand unsere Fachkonferenz „Mitreden, mitgestalten, mitmachen?! Kommunale Bürgerbeteiligung in der Praxis“ in Friedrichshafen statt. Gemeinsam mit interessanten Referent:innen und zahlreichen Teilnehmer:innen aus Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wissenschaft sprachen wir über die Förderung und Stärkung der Partizipation und diskutierten gemeinsam Lösungsansätze. Referent:innen und Gäste zeigten sich begeistert von den zahlreichen Möglichkeiten zum Austausch und Netzwerken.
Neue Impulse & intensiver Erfahrungsaustausch auf der Fachkonferenz von wer|denkt|was
Die Fachkonferenz war ein inspirierender Treffpunkt für Fachleute und Interessierte aus verschiedenen Kommunen. Die präsentierten Projekte, Erfahrungsberichte und Diskussionen in den Workshops aber auch in den Pausen trugen dazu bei, das Verständnis für Bürgerbeteiligung zu vertiefen sowie neue Impulse für die Umsetzung zu setzen.
„Auch im kommenden Jahr werden wir dieses erfolgreiche Format weiter fortführen und so Interessierte rund um das Thema konsultative Bürgerbeteiligung zusammenbringen“, erklärt Geschäftsführerin Theresa Lotichius.
Am Vormittag eröffnete Alexandra Eberhard, Leiterin der Stabsstelle Bürgerbeteiligung der Stadt Friedrichshafen, die Fachvorträge. Sie berichtete über den Lernprozess und die Weiterentwicklungen aus zehn Jahren Bürgerbeteiligung in Friedrichshafen. Dabei stellte sie u.a. den digitalen Ideen- und Hinweisservice für den Alltag („sag’s doch!“) und das digitale Beteiligungs- und Umfrage-Portal („mach mit!“) vor. Diese innovativen Plattformen wurden entwickelt, um den Bürgerinnen und Bürgern eine einfachere und effektivere Teilhabe an politischen Entscheidungen zu ermöglichen. Dabei ging Alexandra Eberhard auch auf Herausforderungen ein, z.B. notwendige Kapazitäten in der Verwaltung, Datensicherheit und Datenschutz, Integration verschiedener Altersgruppen und sozialer Schichten in den digitalen Beteiligungsprozess.
Anschließend sprach Johanna Schäfer vom Mobilitätsreferat der Landeshauptstadt München über die Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen der Radverkehrsförderung in München. Ihr Vortrag vermittelte wertvolle Einblicke in das Vorgehen der Landeshauptstadt München. Wie läuft die referatsübergreifende Zusammenarbeit? Welche Beteiligungsformate kommen in München zum Einsatz und welche Erfahrungen hat die Stadt damit gemacht? Im Rahmen des Vortrags stellte Johanna Schäfer auch die „Meldeplattform Radverkehr“ vor. Über diese digitale Plattform können Anliegen rund um Radwege und Radinfrastruktur an die Stadt gemeldet werden. Dabei zeigte sie die Vorteile auf, ging aber auch auf die Herausforderungen innerhalb der Verwaltung ein.
Best Practice der Bürgerbeteiligung
Am Nachmittag hatten die Teilnehmer:innen der Konferenz die Möglichkeit, sich in Workshops intensiv auszutauschen. Wolf-Timo Köhler, Leiter des Referats für Bürger:innenbeteiligung in der Stadtbaudirektion der Stadt Graz, gab Einblicke in die Umsetzung des Bürger:innenbudgets der Stadt Graz. Er informierte über den Ablauf und die Durchführung, ging auf Konfliktpotenziale und mögliche Herausforderungen für die Verwaltung ein.
Markus Mendler, stellvertretender Abteilungsleiter der Abteilung Liegenschaften und Wirtschaftsförderung der Stadt Ulm, stellte den Ulmer Innenstadtdialog vor. Er erläuterte, wie die Stadt das Thema Innenstadtbelebung angegangen ist und in welcher Weise die unterschiedlichen Akteur:innen dabei schon frühzeitig eingebunden wurden. Yannic Schwarz, Mitgründer und Geschäftsführer von cityscaper, zeigte, wie Stadtplanungsvorhaben und andere Zukunftsprojekte für Bürger:innen mithilfe von Augmented Reality- und 3D-Anwendungen besser vorstellbar werden können.
Horst Stockem, Projektkoordinator im Fachdienst Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung beim Rheingau-Taunus-Kreis, berichtete vom Mobilitätskonzept des Rheingau-Taunus-Kreis. Dabei stellte er den mehrstufigen, crossmedialen Bürgerbeteiligungsprozess dazu vor.
Eva Heising, Beraterin für Digitalisierung und kommunale Projektentwicklung, widmete sich mit den Teilnehmer:innen ihres Workshops vor allem dem Thema Bottom-Up-Bürgerbeteiligung. Dabei beleuchtete sie die Chancen und die Herausforderungen, die eine solche Herangehensweise mit sich bringt.
Hier geht es zur umfassenden Dokumentation der Fachkonferenz.
Nächste Fachkonferenz von wer|denkt|was für 2024 geplant
Auch im kommenden Jahr plant die wer denkt was GmbH wieder eine Fachkonferenz zum Thema „Konsultative Bürgerbeteiligung“. Um noch mehr Vernetzung zu ermöglichen und unterschiedliche Bürgerbeteiligungs-Experten zusammen zu bringen, findet die Fachkonferenz seit 2023 an wechselnden Orten in ganz Deutschland statt. Wenn Sie Interesse haben, Ihr Projekt oder Vorhaben auf der kommenden Fachkonferenz von wer|denkt|was vorzustellen, wenden Sie sich gerne an fachkonferenz@werdenktwas.de.