Die extremen Wetterlagen im vergangenen Jahr haben bestätigt, was schon lange vorhergesagt war: Die Klimaerwärmung bleibt nicht ohne Folgen. Mit einem sogenannten Klimaanpassungskonzept stellt sich nun die Stadt Friedrichshafen den Konsequenzen des Klimawandels. Dazu wird die aktuelle Situation analysiert, um daraus Maßnahmen für die kommenden Jahre abzuleiten. Ziel ist es, die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf das Wohlbefinden der Bevölkerung zu mindern.
Die Stadtverwaltung setzt dabei – neben fachlicher Expertise – auf die Erfahrungen der Friedrichshafener Bürgerschaft. Daher lädt die Verwaltung seit 30. Januar zur Teilnahme an einer Online-Bürgerbefragung und zu einem öffentlichen Austausch auf mach-mit.friedrichshafen.de ein. In der Befragung geht es vor allem darum, zu erfahren, wo in Friedrichshafen die Folgen der Klimaerwärmung besonders deutlich zu spüren sind, welche Auswirkungen die Häflerinnen und Häfler bemerkt haben oder befürchten. In den offenen Diskussionsforen können sich Interessierte austauschen: zu Maßnahmen aus anderen Städten und dazu, wie jede und jeder selbst aktiv werden kann. Ein Schmankerl für eine rege Teilnahme hat sich das Amt für Stadtplanung und Umwelt ausgedacht: Für jeweils 50 ausgefüllte Fragebögen wird ein BürgerInnen-Baum gepflanzt.
Den Start der Online-Bürgerbefragung, die in Zusammenarbeit mit der wer|denkt|was GmbH durchgeführt wird, flankierte eine Auftaktveranstaltung am 30. Januar im Graf-Zeppelin-Haus. Bei dieser stellten die beteiligten Büros die bisherigen Ergebnisse der Stadtklima-Analyse und die Prognosen für die künftige Entwicklung vor. Im Anschluss wurden erste Konsequenzen und mögliche Maßnahmen zusammengetragen.
Das Klimaanpassungskonzept ist ein Baustein des umfangreichen Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) in Friedrichshafen, das 2015 bis 2017 entwickelt wurde. Ziel des ISEKs war es, eine Strategie zu entwickeln, um die Stadt zukunftsfähig zu halten. Im Rahmen des Klimaanpassungskonzeptes sollen unter den Schlagworten „Klimastadt“ und „Grüne Infrastruktur“ die Auswirkungen des Klimawandels auf das Wohlbefinden der Bevölkerung gemindert werden. Zum Beispiel helfen bestimmte Maßnahmen bei der Verbesserung des Lokalklimas, wie gezielte Begrünung und Verschattung oder die Vernetzung von Park- und Erholungsanlagen. Umweltschäden, wie zum Beispiel Hochwasserereignisse, können so durchaus abgemildert werden. Hochwasserschäden durch Starkregen können durch Entsiegelung, Dachbegrünung, Regenrückhaltung und eine naturnahe Gewässerentwicklung vorgebeugt werden.