Mit dem Großprojekt „Griesheim Innen.Drin“ will die Stadt Griesheim die Innenstadt zukunftsfähig gestalten und die Aufenthaltsqualität steigern. Bei dem auf drei Jahre angelegten und vom Bund geförderten Projekt setzt die hessische Stadt auf eine umfangreiche und crossmediale Bürgerbeteiligung. Wichtiger Bestandteil der Partizipationsmaßnahmen ist dabei das Pilotprojekt Stadtmöbel. Dafür wurde ein Gremium aus Bürger:innen gebildet, die „Stadtmöbel-Jury“. Deren erstes Treffen fand kürzlich statt. Im Verlauf des dreijährigen Projektes sind noch weitere digitale und analoge Beteiligungsformate vorgesehen. Die wer denkt was GmbH begleitet den umfangreichen Bürgerbeteiligungsprozess zur Innenstadtentwicklung in Griesheim sowohl digital als auch vor Ort.
Pilotprojekt Stadtmöbel: Kurz- und mittelfristige Aufwertung
Auf der einen Seite sollen kurz- und mittelfristige Maßnahmen die Plätze der Innenstadt aufwerten und die Attraktivität steigern. Dazu wurden bereits mobile Stadtmöbel und Multi-Use-Anhänger angeschafft, die im Projektzeitraum auf verschiedenen Plätzen in Griesheim aufgestellt werden. Während eines Aktionstags am 3. Juni konnten die Griesheimer:innen diese schon ausprobieren. Im Pilotprojekt Stadtmöbel wirken die Bürger:innen aktiv mit. Eine Stadtmöbel-Jury erarbeitet einen Bewertungskatalog und bewertet die Standorte der mobilen Möbel im Laufe der Zeit. Im Winter 2023 soll dazu unter anderem eine Onlinebeteiligung stattfinden, bei der alle Interessierten Vorschläge für mögliche Standorte machen können. Gegen Ende des Projektzeitraums will die Stadt Griesheim dann auch noch einmal alle Bürger:innen befragen.
Ideenschmiede Innenstadt: Langfristige Aufwertung
Auf der anderen Seite steht die langfristige Entwicklung der Griesheimer Plätze im Mittelpunkt: Welche Anforderungen stellen die Menschen an eine angenehme Innenstadt mit Aufenthaltsqualität? Darum ging es auch beim Aktionstag „Griesheim macht Mit(te)“ am 3. Juni, der Startschuss für die umfassende Bürgerbeteiligung zur Innenstadtentwicklung in Griesheim. Dort gab es u.a. eine Ideenwerkstatt mit kurzen Impulsvorträgen und der Möglichkeit, Vorschläge für die zukünftige Innenstadt auf einer großen Ideenkarte festzuhalten. Kinder und Jugendliche konnten in kreativen Formaten ihre Meinungen und Ideen zur Innenstadt einbringen. Die Kinder konnten ihre Ideen und Wünsche für die Innenstadt als „Wunschwolken“ mit Kreide auf das Pflaster malen oder unter dem Motto „Mein Statement für die Innenstadt“ Plakate gestalten.
Mehr als 130 Ideen für eine lebendige Innenstadt
Alle Ideen vom Aktionstag flossen in eine sich unmittelbar anschließende Online-Beteiligung ein. Sechs Wochen lang hatten die Bürger:innen dabei auf der städtischen Beteiligungsplattform griesheim-gestalten.de die Möglichkeit, die Ideen anzusehen, zu unterstützen und zu ergänzen. Mehr als 130 Ideen kamen insgesamt zusammen. Die Vorschläge reichten vom Eltern-Kind-Café und Lese-Winter-Garten über öffentliche Trinkbrunnen, Fahrradservice-Stationen und Baumpflanzungen bis hin zu mehr barrierefreien Gehwegen, mehr Mülleimern und einem Outdoor-Kino.
Aus den Anforderungen und Bedarfen werden nach Ende der Beteiligungsphase Themenfelder abgeleitet, zu denen weitere Beteiligungsformate folgen, wie beispielsweise themen- und zielgruppenspezifische Innenstadt-Spaziergänge. So sollen möglichst viele verschiedene Perspektiven eingenommen werden, bevor Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung erarbeitet werden.
Griesheims Innenstadt zukunftsfähig machen
Wie viele andere Innenstädte verzeichnet auch die Stadt Griesheim rückläufige Besucherfrequenzen. Um dem entgegenzuwirken und die Aufenthalts- und Verweilqualität zu stärken, möchte die Stadt Griesheim unter breiter Beteiligung der Stadtgesellschaft verschiedene Maßnahmen umsetzen. Dafür erhält Griesheim als eine von 228 Kommunen in ganz Deutschland Fördermittel aus dem Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“. Damit werden deutschlandweit innovative Konzepte und Handlungsstrategien gefördert, die die Innenstädte stärken und attraktiver machen. Das Förderprogramm wird vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) umgesetzt.