Bürgerbefragung: Friedrichshafener wünschen sich Gastros und Clubs

Nachdem die Stadt Friedrichshafen das Areal des ehemaligen Zollgebäudes im Jahr 2013 erwerben konnte, kann hier die Innenstadt weiter entwickelt werden. Über den Jahreswechsel konnten nun die Bürgerinnen und Bürger fünf Wochen lang an einer Umfrage teilnehmen. Die Häflerinnen und Häfler gaben an, vor allem Angebote zum Ausgehen nutzen zu wollen.

So wurden von den mehr als 550 Teilnehmenden insbesondere eine gastronomische Nutzung sowie ein Club bzw. eine Diskothek genannt, um die Innenstadt zu beleben. Erst mit deutlichem Abstand folgten weitere Antwortoptionen wie Einzelhandel oder Kleinkunst. Für den Einzelhandel wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger vor allem regionale Waren vom Bodensee. Bei einer Neubebauung sollen außerdem möglichst viele Bäume bestehen bleiben. Die Häflerinnen und Häfler wünschen sich, dass dabei auf klimagerechtes Bauen, innovative Architektur und Gebäudebegrünung wert gelegt wird.

Die Ergebnisse der Befragung fließen in den architektonischen Realisierungswettbewerb für das städtebaulich hochwertige Areal ein, um ein dem Standort angemessenes optimales Ergebnis zu erzielen.

Hintergrund

Mit der Entwicklung des Areals soll ein wichtiger Baustein zur nachhaltigen Belebung der Innenstadt gesetzt werden.

© Stadt Friedrichshafen

Der zentral gelegene Stadtraum zwischen Schanz- und Wilhelmstraße leidet seit Jahren unter einem Trading-Down-Prozess, also einem negativen Entwicklungstrend. Insgesamt kann die Überplanung des Areals einen Impuls für die gesamte innerstädtische Weiterentwicklung darstellen. Der Standort ist eine wichtige Potenzialfläche zur Vernetzung und Attraktivitätssteigerung der Innenstadt und ist aus diesem Grund auch ein Projektbaustein des ISEK-Leitprojektes „Einkaufsstadt mit Aufenthaltsqualität“.

Ziel der Entwicklung ist die städtebauliche Aufwertung und Festigung der Bereiche rund um den Kirchplatz. Auf dem Grundstück des ehemaligen Zollgebäudes sollen attraktive Angebote geschaffen werden, die den Besucherstrom von der Wilhelm- und Karlstraße in die Schanz-und Eugen-Bolz-Straße lenken. Das Areal soll mit einer durchmischten Nutzung belebt und damit möglichst viele Zielgruppen angesprochen werden. Die Nutzungsüberlegungen umfassen vorrangig Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistung sowie Verwaltung und Wohnen in den Obergeschossen. Die vorhandenen Grünstrukturen auf dem Kirchplatz sind dabei zu berücksichtigen.

Online-Beteiligung

Ende 2019 wurde die Verwaltung durch den Gemeinderat beauftragt, dass vorgeschaltet zur Grundlagenermittlung für das geplante Wettbewerbsverfahren die Bürgerschaft umfassend in den Planungsprozess einbezogen werden soll. Hierfür war ursprünglich vorgesehen, im ersten Halbjahr 2020 eine Planungswerkstatt zur künftigen Nutzung des Areals durchzuführen.

Bedingt durch die Corona-Krise konnte die Planungswerkstatt nicht wie geplant stattfinden. Um das Projekt voranzutreiben, wird die Bürgerbeteiligung nun in digitaler Form und ohne die vorgesehene Präsenzveranstaltung, unterstützt durch die wer denkt was GmbH, durchgeführt. Bürgerinnen und Bürger, die keinen digitalen Zugriff haben, konnten einen Papierfragebogen an den Infotheken des Rathauses  anfordern und per Post abgeben.