WISSENSCHAFTLICHE FORSCHUNG BEI DER WER DENKT WAS GMBH

Die wer denkt was GmbH engagiert sich in Zusammenarbeit mit führenden Forschungseinrichtungen im Transfer aktueller Forschungsergebnisse auf die Anwendungsfelder der digitalen Bürgerbeteiligung. Von 2014 bis 2022 waren wir Praxispartner des NRW-Forschungskollegs Online-Partizipation und im regen Austausch und Dialog mit der Wissenschaft. Auch nach Abschluss dieses Projekts stehen wir der Forschung und Wissenschaft nahe. Wir unterstützen verschiedene Forschungspartner mit Forschungsdaten und -zugängen (u.a. das DIID – Düsseldorfer Institut für Internet und Demokratie) und bringen unsere Praxisexpertise in großen Forschungsprojekten ein. wer|denkt|was ist außerdem korporatives Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Onlineforschung (DGOF) und trägt aktiv dazu bei, die Etablierung und Einhaltung wissenschaftlich akzeptierter Standards bei der Durchführung von Online-Forschungsprojekten voranzutreiben.

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wer denkt was GmbH ist DGOF Mitglied

Aktuelle Projekte

„DeineStadt“

Beim BMBF-geförderten Projekt „DeineStadt“ geht es um die nutzerzentrierte Entwicklung und Erprobung eines partizipativen Tools zur spielerischen Förderung von interaktiver und datengetriebener Planung in Kommunen. Das Projektkonsortium besteht aus der Landeshauptstadt München, der Technischen Universität Darmstadt, der High Vision GmbH und der wer denkt was GmbH. Bis 2026 soll im Projekt „DeineStadt“ eine digitale Möglichkeit der Partizipation im Rahmen der 3D-Umgebung des Digitalen Zwillings der Landeshauptstadt München entwickelt und getestet werden. Die Innovation des Projektes „DeineStadt“ besteht in der Kombination von 3D-Geodaten des Digitalen Zwillings der Landeshauptstadt München mit konsultativer Partizipation in Form eines Serious Games, eines Spiels mit ernsthaftem Lernziel. Das Computerspiel wird als niederschwellige Simulation entwickelt, in der Nutzer:innen mit verschiedenen Verkehrsmitteln das Planungsareal erkunden und Feedback geben können. Dabei soll evaluiert werden, inwieweit sich dadurch traditionell schwer erreichbare Gruppen im Rahmen einer Bürgerbeteiligung aktivieren lassen.

Das Ergebnis des Forschungsvorhabens ist ein praxiserprobter Demonstrator, der interaktive, spielerische Planungsszenarien in einer 3D-Stadtumgebung ermöglicht. Im Projekt steuert die wer denkt was GmbH als Konsortialführerin den Gesamtprozess des Vorhabens und trägt dabei in der nutzerzentrierten Spielkonzeption und bei der Erstellung von Szenarien mittels Co-Creation Workshops bei. wer|denkt|was übernimmt die technische Entwicklung des Partizipationstools, verantwortet die Erprobung und Evaluation der entwickelten Methoden, Konzepte und Tools für eine spielerische, partizipative Bürgerbeteiligung und koordiniert die notwendigen Nutzerstudien in der Anwenderkommune. Dabei wird ein Evaluationskonzept erstellt und anhand zweier Studien im Feld getestet. Hauptziel ist es einerseits, zu prüfen, ob die entwickelte Spielemechanik mit verschränkter Bürgerbeteiligung in der Lage ist neue, bisher beteiligungsferne Zielgruppen zu erreichen. Andererseits soll untersucht werden, welche motivationalen Aspekte bei der Spielgestaltung hilfreich sind, um die Darstellung und Vermittlung verschiedener Planvarianten sowie Hintergrundinformationen und Beschränkungen darzustellen und geeignetes Feedback zu erhalten. Im Projekt ist die wer denkt was GmbH darüber hinaus verantwortlich für die Aspekte der Barrierefreiheit, Wissenschaftskommunikation und die Koordination des Ethik-Projektbeirats für ethische, legale und soziale Aspekte des Forschungsvorhabens.

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Abgeschlossene Projekte

Distr@l: „Künstliche Intelligenz für crowdbasierte Plattformen“

Mit dem Förderprogramm Distr@l („Digitalisierung stärken, Transfer leben“) unterstützt das Hessische Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung innovative Vorhaben, welche die Digitalisierung in Hessen vorantreiben. In diesem Rahmen wurde das Forschungsprojekt „KI für crowdbasierte Plattformen“ gefördert. Von 2020 bis 2023 haben dabei Wissenschaftler:innen der Technischen Universität Darmstadt, Fachgebiet Multimedia Kommunikation, gemeinsam mit der wer denkt was GmbH an Methoden der Künstlichen Intelligenz zur Sprachverarbeitung gearbeitet. Ziel war es dabei, moderne, auf neuronalen Netzen basierte KI-Verfahren zur Sprachverarbeitung für deutschsprachige kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nutzbar zu machen – etwa zu automatischen Sprachverarbeitungen in crowdbasierten Plattformen oder zur Auswertung von Freitextantworten in Online-Fragebögen. Das Projekt wurde 2023 erfolgreich abgeschlossen und hat vom Hessischen Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung das Prädikat „Gold“ erhalten.

Auszeichnung für die wer denkt was GmbH und die TU Darmstadt für das Forschungsprojekt "KI für crowdbasierte Plattform", gefördert im Rahmen von Distr@l vom Hessischen Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung.

Die Verwendung neuronaler Netze, als Teilgebiet der KI, hat sich im letzten Jahrzehnt in vielen Domänen profiliert. Ihre enorme Anpassungsfähigkeit an diverse Daten und Aufgaben ist ein wichtiger Grund für ihren umfassenden Erfolg. Die Kehrseite dieser Adaptionsfähigkeit äußert sich allerdings in einem enormen Datenbedarf. Besonders im Bereich des maschinellen Textverständnisses und der Textgenerierung ist es für deutschsprachige KMUs schwer, von diesen Machine Learning Durchbrüchen zu profitieren, da die meisten Korpora und Modelle nur auf Englisch verfügbar sind. Selbst, wenn multilinguale Modelle erscheinen, ist ihre Güte auf deutschen Texten oft schlechter als auf den englischen Pendants.

Im Rahmen des Forschungsprojektes wurde u.a. am Beispiel der Bürgerbeteiligungs-Plattform der wer denkt was GmbH ein NLU-Verfahren zur automatischen Evaluation von Freitextantworten entwickelt. Dieses hilft, die Beiträge der Bürger:innen zu kommunalpolitischen Fragestellungen zu strukturieren, Schlüsselphrasen zu extrahieren, Themenbereiche zuzuordnen oder Zusammenfassungen zu erstellen. Das entwickelte Verfahren wurde prototypisch in die Anwendungen der wer denkt was GmbH integriert und in der Praxis evaluiert.

 

„smarter“: App zur Ad-hoc-Kommunikation bei Netzausfall

Das Mobiltelefon ist heutzutage eines der wichtigsten Kommunikationsmittel – doch was tun, wenn in Krisenfällen das Netz zusammenbricht? Im Rahmen des BMBF-geförderten Forschungsprojekts „smarter“ wurde eine Lösung und App entwickelt, mit der auch bei Netzausfall Kommunikation möglich ist, Hilfe angefordert werden kann oder ein Warentausch möglich ist. „smarter“ steht für Smartphone-based Communication Networks for Emergency Response. Von 2015 bis 2018 forschten dabei das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, die Technische Universität Darmstadt und die Universität Kassel zusammen mit weiteren Partnern gemeinsam an einer Lösung zur ad-hoc-Notfall-Kommunikation.

 

Die wer denkt was GmbH entwickelte hierzu die passende Android-App für das Smartphone. Die App ermöglicht mobile Kommunikation auch ohne Mobilfunknetz durch den Aufbau eines sogenannten ad-hoc-Netzwerkes. Die Smartphones kommunizieren direkt miteinander, ganz so wie man es von Funkgeräten kennt. Nachrichten werden wie bei einem Schneeballsystem an andere Smartphones in der Nähe gesendet und verbreiten sich so weiter – bis eine Nachricht die richtigen Adressat:innen erreicht hat. Teil des Projektes war auch eine Feldübung, bei der die App in einem simulierten Katastrophenfall getestet wurde. Mit der smarter-App konnten dabei Hilferufe und Lebenszeichen versendet werden. Außerdem konnten Ressourcen wie Lebensmittel und Decken getauscht und Kontakt zu Angehörigen aufgenommen werden.
Die Abschlusskonferenz zum Projekt mit der Präsentation der Ergebnisse fand am 30. Januar 2018 statt.

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