Am 15. November fand in den Räumlichkeiten des European Space Operations Centre (ESOC) in Darmstadt die diesjährige Fachkonferenz der wer|denkt|was GmbH statt. Etwa 50 Vertreterinnen und Vertreter aus Städten und Kommunen, öffentlichen Verwaltungen, Forschung und Politik kamen zusammen, um sich zum Thema Leitlinien für gute Bürgerbeteiligung auszutauschen.
Nach einer Begrüßung durch wer|denkt|was Geschäftsführer Dr. Robert Lokaiczyk und einer Key Note Speech durch Dr. Bianca Hörsch, Missionsmanagerin der ESA, startete das Vormittagsprogramm mit zwei Vorträgen. Theresa Steffens und Thomas Ehrler von der wer|denkt|was GmbH führten die Zuhörerinnen und Zuhörer mit dem Vortrag „Stellschrauben im Leitlinien-Prozess“ in das Thema Leitlinien ein. Als Initiatoren des Thementeams „Leitlinien“ im Netzwerk Bürgerbeteiligung hatten sich beide fast zwei Jahre mit den bestehenden deutschsprachigen Leitliniendokumenten auseinandergesetzt und diese im Hinblick auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede untersucht. Zentraler Bestandteil ihres Vortrags war daher die Vorstellung der Ergebnisse dieser vergleichenden Analyse, um damit Hilfestellung bei der Einführung und Umsetzung von Leitlinien zu geben. Auf Grundlage ihrer Untersuchungen stellten Steffens und Ehrler einen typischen Leitlinienprozess mit all seinen Arbeitsphasen vor. Ebenso präsentierten die Referenten ein idealtypisches Inhaltsverzeichnis für ein Leitliniendokument und gaben wertvolle Hinweise zu Aufbau, Sprache und Struktur.
Im sich anschließenden Erfahrungs- und Anwenderbericht von Kathrin Goldmann und Jens Kraft aus der Stadtverwaltung Griesheim ging es um „Leitlinien für kleinere Kommunen“ und deren Umsetzung in der Praxis. Die ReferentInnen sprachen darüber, welche Schritte in der Stadt Griesheim bislang im Bereich Bürgerbeteiligung gegangen und welche Maßnahmen umgesetzt wurden. Sie erklärten, wie und mit welchen Beteiligten der Leitlinien-Prozess in ihrer Stadt ablief. Dabei ließen sie die Zuhörerinnen und Zuhörer auch an ihrer Erfahrung im Bereich der begleitenden Öffentlichkeitsarbeit teilhaben und gaben Tipps dazu, mit welchen Werbemaßnahmen sie die Bürgerinnen und Bürger am besten erreicht hatten. Abschließend zogen beide ein sehr positives Resümee und kamen zu dem Schluss, dass Bürgerbeteiligung funktioniert und auch Spaß machen kann.
Am Nachmittag der Fachkonferenz standen fünf Diskussionsrunden zu praktischen Fragen auf dem Programm. Gemeinsam mit den Experten Kathrin Goldmann und Jens Kraft aus der Stadt Griesheim ging es noch einmal vertiefend um die Einführung von Leitlinien in kleinen Kommunen. Wie die Implementierung von Leitlinien gelingen kann, war Schwerpunkt einer zweiten Gruppe rund um Expertin Imke Jung-Kroh, Bürgerbeauftragte der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Beleuchtet wurden dabei unter anderem Maßnahmen und Werkzeuge, die für gute Bürgerbeteiligung benötigt werden.
Um den Experten Frank Zimmermann, Leiter der Bürgerbeteiligung in Heidelberg, versammelte sich eine dritte Diskussionsrunde mit Schwerpunkt Evaluation und Weiterentwicklung von Leitlinien. Hier wurden vielseitige Veränderungen durch die Bürgerbeteiligung erörtert – nicht nur innerhalb der Verwaltung, sondern auch bei der Bürgerschaft und der Politik.
Eine vierte Diskussionsrunde tauschte sich zu Online-Lösungen für Leitlinien aus. Thomas Ehrler von der wer|denkt|was GmbH leitete die Gesprächsrunde und besprach mit den Teilnehmenden unter anderem Vorteile und Risiken der Bürgerbeteiligung im Internet.
Die letzte Gruppe um Expertin Theresa Steffens von der wer|denkt|was GmbH besprach Chancen und Stolpersteine im Leitlinienprozess. Dabei ging es auch um die Frage, wie die Bürgerschaft für ein eher trockenes Thema wie Leitlinien begeistert werden kann und worauf in der Kommunikation geachtet werden sollte.
Den krönenden Abschluss der Fachkonferenz bildete eine einstündige Führung durch die Räumlichkeiten der ESA.
„Wir freuen uns, dass wir mit dem Thema Leitlinien ein so breit gefächertes Publikum angesprochen und zusammen gebracht haben und dass die Möglichkeit des Austauschs untereinander so intensiv genutzt wurde“, resümiert Theresa Steffens, Abteilungsleiterin Bürgerbeteiligung bei der wer|denkt|was GmbH.
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